Jetzt kam der Moment, wo der alte Teich geleert werden mußte. Dazu habe ich in meiner Werkstatt (Raum am Carport) ein 400 Liter Aquarium mit Heizung, zwei Filtertonnen mit mechanischen und biologischen Filtermaterialien und einem Febi Turbocleaner G20 ausgestattet. Die Koi wechselten die Wohnung. Es war eng aber akzeptabel. Für die Zwischenlagerung der Pflanzen besorgte ich mir 30 Plastikeimer. Die Pflanzen wurden hinter dem Haus im Schatten abgestellt. Die Eimer mit Wasser aufgefüllt. Nachdem Fische, Pflanzen und Wasser aus dem alten Teich entfernt waren, kamen die Kiesel der Uferzone und die alte Teichfolie dran. Hierbei handelt es sich um eine sehr unangenehme, übel riechende Angelegenheit. Die sommerlichen Temperaturen erschwerten die Sache noch zusätzlich. Die alte Folie ist bereits nach kurzer Zeit bei einem Bekannten wieder verwendet worden. Etwas Glück gehört auch dazu. Der Schutzvlies unter der alten Folie wurde für eine spätere Verwendung herausgenommen und zwischengelagert.
Um eine stabile Konstruktion zu schaffen, auf über zwei Meter Teichtiefe zu kommen und ziemlich steile Teichwände zu erhalten, führte kein Weg an einem Betonkragen vorbei. Also grub ich, diesmal von Hand, einen Graben von 30 cm Breite und 80 cm Tiefe. Erdaushub 6 m3 . Dadurch, daß ich bereits bei einer Tiefe von 40 cm unter dem ehemaligen Teichwasserspiegel (1. Stufe der alten Pflanzzonen) mit dem Graben begann, hatte ich jetzt schon eine Gesamttiefe von 1,20 m erreicht.
Es wurde auch hier wieder viel Eisen verarbeitet, um dem Betonkragen die nötige Sicherheit zu geben. Baustahlmatten und Rundeisen wurden miteinander verbunden. Auf den Betonkragen werden später zwei Reihen Kellerwandsteine gemauert, um wieder auf die Höhe des alten Wasserspiegels zu kommen. Die Teichmauer wird 3 cm höher werden als der Wasserspiegel.
Der nächste Abschnitt hatte es in sich. Das Erdreich innerhalb des Betonkragens musste bis zu dessen Unterkante abgegraben werden. Ab der Unterkante des Betonkragens grub ich im Winkel von 45° weiter Richtung Teichmitte. Die Böschung wird ein späteres Abrutschen des Erdreichs unter der Folie verhindern. Nachdem ich bei einer Tiefe von 1,97 m angekommen war, erinnerte mich die Natur plötzlich an Ihre Gewalt. Der Grundwasserspiegel !! Meine Vorstellungen von einem über 2 m tiefen Teich wurden in wenigen Minuten vernichtet. Es gab keine Möglichkeit für mich dieses Hindernis zu umgehen. Im Verlauf der nächsten 14 Tage sank der Wasserspiegel um weitere 5 cm. Es stand also fest, der Teich wird max. 2 m tief.
Der Abtransport des Aushubs mit der Schubkarre gestaltete sich etwas schwierig, weil ich nur begrenzte Fahrmöglichkeiten hatte. Nur wackelige Konstruktionen machten es möglich. Ebene für Ebene wurde abgetragen und nach oben befördert. Den gesamten Aushub (ca. 20 m3) holte der Tiefbauer mit seinem Bagger ab. Die Pausen wurden immer öfter und länger.
Nachdem der gesamte Grubeninhalt ausgegraben war, wurden die Kellerwandsteine auf den Betonkragen gemauert und mit Beton aufgefüllt. Selbstverständlich auch hier wieder Eisen, damit der Frost im Winter die Mauer nicht zerstört. Links im Bild ist der Folienflansch für den späteren Skimmer zu sehen. Rechts sieht man die beiden Folienflansche für die Wasser-rückführung aus der Filteranlage. Der Rücklauf wird 40 cm unter der Wasseroberfläche erfolgen.
Nur durch sehr große Anstrengungen gelang es mir, die KG-Rohre (DN 110 mm) für die beiden Bodenabläufe innerhalb des Grundwasserspiegels zu verlegen. Sie mussten dort hinein, denn sonst hätte ich 20 cm an Teichtiefe verloren. Ich war erfolgreich und konnte danach einen Betonring um die Abläufe schütten, um das spätere Verschieben / Abkippen der Abläufe durch den Wasserdruck zu verhindern. Die obere Reihe Kellerwandsteine ist an zwei Stellen um 20 cm abgesenkt. Das ist kein Zufall, sondern Absicht.
Aber dazu später... Beachten Sie bitte nochmal die Konstruktion für die Schubkarre!!
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